Plötzlich bin ich nicht mehr allein auf dem Kolonnenweg. Jede Menge Reiter kommen mir entgegen. Sie sind Gast im Hotel in der ehemaligen Grenzkaserne in Ziemendorf, das sich zu einem Reiter- und Pferdeparadies entwickelt hat. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Grenzöffnung sind Reiter aus ganz Norddeutschland zu einem Jubiläumsdistanzritt unterwegs. Distanzreiten ist ein Pferdesport, in dem es darum geht, große Distanzen möglichst schnell zu überwinden. Üblich sind Strecken zwischen 25 und 160 Kilometer. Bei dem Jubiläumsritt von Ziemendorf aus, sind maximal 45 Kilometer im Angebot. Zwischendurch gibt es Kontrollpunkte, an denen Tierärzte checken, ob es Reiter und Pferd gut geht. Kontrolliert wird unter anderem, ob der Puls des Pferdes in Ordnung ist oder ob es Druckstellen gibt. Zwei junge Frauen, die an dem Distanzritt teilnehmen, berichten, dass ein langer Weg der Vorbereitung notwendig sei. Pferde und Reiter müssten gut trainiert sein und außerdem müsse man sein Pferd gut kennen, um es nicht zu überfordern. Die Reiter, die mir entgegenkommen, wirken alle recht entspannt. Sie sind in kleinen Gruppen unterwegs und plaudern. Zeit für einen netten Gruß von Reiter zu Wanderer ist fast immer möglich.